MC FAVA -------------

MR. JUNGLIST MAN (EP)

 

Man muss es immer wieder feststellen: Das Leben kann verrückt sein. Ein feines Bespiel gefällig? Der aus der süddeutschen Diaspora stammende FAVA entdeckte seine umfangreichen musikalischen Talente früh. Spielte und sang in Skapunk&Rock-Bands, schrieb Songs und hatte Affinitäten für allerlei Strömungen. Da gab es die Magie des gesprochenen Wortes durch Rap und die Energie der aufbloppenden Drum'n'Bass-Szene. Im Schwarzwald gab hierfür den "Jungle Club" mit Tao, Spitfire, Enea, Netto und anderen leidenschaftlichen Aktivisten. Hier entwickelte FAVA seinen Singsang-Rapstyle auf unzähligen Partys der Kultreihe. Es folgten Kooperationen mit der nationalen Szene von Mannheim bis Berlin über Bookings und Austausch mit internationalen Spots in Straßburg, Basel, Paris, Prag oder Brüssel. 

 

15 Jahre später ist FAVA der erste nicht-englische MC der im legendären FABRIC in London performte, der Haus- und Hof-MC beim unsterblichen DnB-Label Hospital Records und weltweit so oft gebucht, dass er auf allen Kontinenten gespielt hat. Zweimal hintereinander wurde er zum MC des Jahres (German DnB Awards) gewählt. Er hat Bookings auf Festivals in Südkorea, Sardinien, Bulgarien, UK oder Albanien. Dazu kommen über 100 Features auf Veröffentlichungen auf wichtigen Imprints wie V-Recordings, Spearhead, Med School oder Hospital. Es gab Live-Performance mit Superheroes wie DJ Marky oder aktuelle Künstlern wie Klute, Seba, B-Complex, Nymfo oder L-Side. Da darf man zurecht fragen, was hier noch kommen soll, wenn man vom Fan zum Aktivist zum Fackelträger wurde!?

 

Die Antwort liegt in der Liebe zur Melodie! Fava war schon immer Spitter und Sänger zugleich. Auf jenen Gigs und jenen Tunes, auf denen man ihm die richtigen Klangflächen zur Verfügung gab - dort wurde er zum kreativen Monster. Wie konnte er nun dieses unweigerliche Talent, die unbändige Bühnenenergie und die Liebe zum Songwriting vereinen und auf Wax transportieren? 

 

Auf seiner aktuellen EP "Mr. Junglist Man" liefert er diese, wohl erwartete Mischung ab - überrascht jedoch mit progressiven Ansätzen, lebhaften Brüchen und der Idee, die Sozialisation aus dem Musikerdaseins in Ska/Punk/Rock-Gruppen und dem Singer-Songwritertum in den Drun'n'Bass-Vibe einzubinden. Produziert hat er die Songs mit umtriebigen Szene-Soldaten wie Acuna (!), Alibi, Comand Strange oder L-Side. MC Fats gibt auch einen Gastbeitrag. Dabei spielt er alle Karten auf dem mellow track "Choices" aus und hämmert mit "Unseen" die letzte Festivalhymne des Jahres 2022 raus.

 

Das kann der werte Fan dann auch bis zum Frühjahr 2023 laut ballern, wenn sein langerwartetes Debütalbum "Lifetracks" auf Sun & Bass Recordings erscheint. Insider flüstern, es wird dann auch endlich Vinyl davon geben. Dann wird der sympathische Mann aus Süddeutschland sein Material live auf der Welttournee in Ländern wie Japan, USA, UK, Brasilien, Mexico oder Kolumbien präsentieren. Top Notch, Breisgau Bomber. 

 

 

Text: Peter Parker