Jazz Is Dead setzt seine Reise zu Ehren musikalischer Legenden mit Dom Salvador JID024 fort, einem Album, das den Pioniergeist eines der einflussreichsten Musiker Brasiliens wieder aufleben lässt. Dom Salvador, der Pionier, der in den späten 60er und frühen 70er Jahren Samba mit Jazz, Funk und Soul verschmolz, ist der Grundstein einer Bewegung, die den Sound der schwarzen brasilianischen Musik geprägt hat. Jetzt knüpft er in Zusammenarbeit mit Adrian Younge und Ali Shaheed Muhammad auf ganz neue Weise an diese Tradition an. Eine lebende Legende kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Dom Salvadors Einfluss auf die brasilianische Musik ist unermesslich. Als Architekt des bahnbrechenden Albums Som, Sangue e Raça (1971) und Bandleader der wegweisenden Gruppe Abolição schuf er einen Raum für das schwarze Bewusstsein in der brasilianischen Musikszene, indem er amerikanischen Jazz und Funk mit afro-brasilianischen Rhythmen verschmolz. Seine Arbeit ebnete den Weg für Bands wie Black Rio und verband so den Sound des schwarzen Brasiliens noch stärker mit dem der afro-amerikanischen Erfahrung.
Mit JID024 haben Younge und Muhammad eine Sammlung von Kompositionen geschaffen, die den klanglichen und kulturellen Dialog fortsetzen, den Dom Salvador vor Jahrzehnten begonnen hat. Dieses Projekt ist sowohl eine Hommage als auch ein Dialog – eine Weiterführung seines bahnbrechenden Sounds, kanalisiert durch die Linse moderner analoger Produktion.
Mit Texten wie „Tem um tempo pra sentir, tem um tempo pra tocar, tem um tempo pra lutar, não podemos o amor parar“ (Es gibt eine Zeit zum Fühlen, eine Zeit zum Spielen, eine Zeit zum Kämpfen – wir dürfen die Liebe nicht aufhalten) schrieb Adrian Younge Não Podemos o Amor Parar, während er über Dom Salvadors Rolle als Motor des sozialen Wandels durch Musik und den anhaltenden Kampf von Afro-Brasilianern nachdachte. Der Track verkörpert den Geist der Resilienz und bekräftigt die Botschaft, dass Liebe und Widerstand niemals aufhören dürfen. Dom Salvadors charakteristisches Klavierspiel verleiht dem Song seinen Herzschlag, sein Touch erinnert an seinen unermesslichen Beitrag zur brasilianischen Musik.
“Não Podemos o Amor Parar represents how the power of music can be used as a universal language, to spread love around the world." – Adrian Younge
Text: Daniela Siemon
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